Gutes Beispiel - Stadt Würselen

Die Stadt Würselen ist als „Beispiel für gute kommunale Praxis“ ausgezeichnet worden. gpa-Präsident Heinrich Böckelühr übergab die Auszeichnung an Bürgermeister Roger Nießen. Das Zentrale Fördermittelmanagement (ZFM) ist Grund der Auszeichnung. Ein Whiteboard und die enge Kommunikation der Fachämter haben für das ZFM eine hohe Bedeutung.

Bürgermeister Roger Nießen, Christina Chantré vom Zentralen Fördermittelmanagement und Kämmerer Alexander Kaiser (v.r.n.l.) freuen sich über die Auszeichnung durch gpa-Präsident Heinrich Böckelühr (links).

Fördermittel erweitern den Handlungs- und Entscheidungsspielraum einer Kommune. Der gezielte Einsatz von Fördermitteln leistet einen positiven Beitrag zur Haushaltssituation und zur Erhaltung städtischer Infrastruktur. Tatsächlich ist es der Stadt Würselen mit dem Zentralen Fördermittelmanagement gelungen, ein standardisiertes und zentral organisiertes Verfahren zu entwickeln, um damit eine effiziente und effektive Fördermittelbewirtschaftung zu betreiben. Von A wie Akquise bis Z wie Zuwendungsbescheid ist alles über eine Dienstanweisung klar strukturiert und geregelt. Genaue Zuständigkeiten, Befugnisse und Aufgaben des ZFM sind ebenso klar definiert wie ein effektives Fördermittelcontrolling sowie ein detailliertes, unterjähriges Berichtswesen. Folge: Das ZFM nimmt erfolgreich eine Informations-, Steuerungs- und Koordinierungsfunktion wahr. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In 2021 und 2022 fließen Fördergelder in siebenstelliger Höhe. Dabei profitieren die Handlungsfelder Klimaschutz, Schule und Infrastruktur in besonderem Maße.

 

„Die Stadtverwaltung in Würselen setzt mit der Einbindung des Fördermittelmanagements in der gesamten Projektlaufzeit Maßstäbe. Es ist ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen“, lobt gpa-Präsident Heinrich Böckelühr bei seinem Besuch in der Stadt der Jungenspiele.   

 

Wie läuft nun eine Fördermittelakquise in Würselen ab? Zunächst sichtet Christina Chantré, die Leiterin des ZFM, alle notwendigen Informationen zu möglichen Förderprogrammen über abonnierte Fachliteratur, Schnellbriefe des Städte- und Gemeindebundes NRW sowie zusätzlich über externe Dienstleister. Mit diesem verschafften Überblick wird im 2. Schritt geprüft, ob Förderprogramme auf ohnehin geplante Investitionsprojekte vor Ort anwendbar sind. Wenn dies bejaht wird, stellt das ZFM zentral in Abstimmung mit den Fachämtern die Förderanträge. Manchmal kommen aber auch die Fachämter auf die ZFM-Leiterin zu, mit der Bitte für ein geplantes Vorhaben nach möglichen Fördergeldern zu suchen. Die enge Kommunikation zwischen Fachamt und ZFM ist ein wesentlicher Schlüssel für erfolgreiche Förderprojekte, denn egal wie der Ursprung des Förderantrages ist, die „Erfolgsquote“ wird durch das zielgerichtete Vorgehen erhöht.

 

Die Arbeit für das ZFM ist aber nicht mit der Versendung des Förderantrages beendet – im Gegenteil. Wenn tatsächlich Fördergelder bewilligt werden, geht es beim ZFM erst richtig los. In regelmäßigen Meetings zwischen ZFM und den beteiligten Fachämtern wird der jeweilige Projektstand erörtert und wo nötig nachgeschärft. Dadurch gelingt eine effiziente Fördermittelbewirtschaftung verbunden mit einem förderbezogenen Controlling während der gesamten Projektlaufzeit. Übrigens: Auf einem Whiteboard im Büro von Christina Chantré sind alle Förderfristen festgehalten. Somit bleiben alle Fristen im Blick und können schlussendlich gewahrt werden.

 

Das ZFM überwacht die Einhaltung der Auflagen, Bedingungen und Fristen des jeweiligen Förderbescheides. Durch Regelungen in der Dienstanweisung stellt die Stadtverwaltung auch sicher, dass das ZFM bei allen haushaltsrechtlich relevanten Sachverhalten (Aufträge, Bestellungen, Mittelfreigaben usw.) beteiligt wird. Nach Projektabschluss archiviert das ZFM alle Unterlagen zentral und möglichst digital. Das ZFM berichtet dem Stadtrat regelmäßig über die Entwicklung der Förderprojekte in standardisierten Berichten. Fristen können so eingehalten, Rückforderungen vermieden und die Entscheidungsträger im Stadtrat eingebunden werden.

 

„Gerade in Zeiten wie diesen lassen sich durch ein aktives Fördermittelmanagement Handlungs- und Gestaltungsspielräume für Kommunen gewinnen“, hebt Heinrich Böckelühr hervor. Als ehemaliger kommunaler Praktiker und Präsident der gpaNRW weiß er, vor welche Herausforderungen die Städte in Nordrhein-Westfalen gerade beim Erhalt der Infrastruktur in diesen außergewöhnlichen Zeiten gestellt sind.

 

Ansprechpartnerin des Zentralen Fördermittelmanagements bei der Stadt Würselen:

Christina Chantré

Tel.: 02405 67-357

christina.chantre [at] wuerselen.de